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Frankreich 2006  Teil 2

05.April  - 17. April 2006



 


 
 

Am anderen Morgen verließen wir die Gegend um Toulon um die Umgebung westlich von Marseille zu erkunden. Meine Vorstellung war es in einem großen Bogen um Marseille herumzufahren. Meine BioNavi war allerdings der Ansicht dass es auch schneller durch Marseille gehen würde. Ich mag es nicht so gern mit dem Womo durch mir unbekannte Großstädte zu fahren und schon gar nicht im Ausland. Anfangs lief es auch ganz gut bis wir unversehens in Richtung eines Tunnels geleitet wurden. Dieser ist für Fahrzeuge über 2.50 Meter gesperrt. Eine massive, an Ketten in dieser Höhe aufgehängte Barke vor dem Tunnel sollte unaufmerksame Fahrer darauf aufmerksam machen.
Zum Bremsen war es zu spät und ich sah unsere Dachbox schon in tausend Einzelteilen davon segeln. Aber nichts dergleichen passierte (die Barke hing wohl etwas höher). Dann kam aber das nächste Problem. Vor der Tunneleinfahrt war eine Mautstation. Erst ordneten wir uns falsch ein (man musste abgezähltes Kleingeld in einen Korb werfen, was wir natürlich nicht hatten). Also Rückwärtssetzen (welches uns die Sympathien der nachfolgenden Autofahrer einbrachte) und uns nebenan beim Kassenhäuschen anstellen. Dies war aber so ohne weiteres nicht möglich da die Einfahrt von Engstehenden Betonpfeilern eingefasst war die nur mit eingeklappten (!) Außenspiegeln passierbar waren. Es waren dann noch links und rechts 5cm Platz zum Womo.
Also wieder zurücksetzen und dann kam wieder die Nummer mit den Sympathien.
Meine BioNavi regelte mit einem strahlenden Lächeln den Verkehr (wegen der Sympathien). Endlich war es geschafft: das Womo war richtig positioniert, die nachfolgenden Autofahrer besänftigt und wir konnten das Nadelöhr passieren.
Der Mann an der Kasse überhäufte uns dann mit einem französischen Kauderwelsch was unsere Anspannung nicht gerade minderte. Im Nachhinein haben wir uns dann zusammen gereimt dass er uns nur daran erinnern wollte die Außenspiegel wieder auszuklappen bevor wir in den Tunnel fahren. Der Tunnel an sich war harmlos und nur an einer Stelle nicht höher als ca. 3.50 Meter.
Hinter Marseille kehrten wir wieder an die Küste zurück und waren angenehm überrascht von der Ruhe die hier in den Orten im Gegensatz zu der Gegend um Toulon herrschte. Diesen Küstenstreifen müssen wir noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.


 
           
 


 

Unser Tagesziel war Carro, ein kleines Hafenstädtchen wo es laut unseren Unterlagen einen Stellplatz mit Ver- und Endsorgung geben sollte. Nach den Erfahrungen der vergangenen Tage näherten wir uns leicht pessimistisch dem Ort und wurden angenehm überrascht. Carro besitz einen sauber parzellierten Stellplatz für ca. 100 Mobile mit einer Ver- und Entsorgungsstation. Die Gebühr beträgt 5.5oEuro und wird an einer Schranke am Automaten entrichtet. Direkt am Strand und Hafen ruhig gelegen bietet dieser Ort die Möglichkeit von der Fahrerei auszuspannen. Carro selbst stellt kein touristisches Higlihght da, kann aber mit den wichtigsten Geschäften und einigen Restaurants aufwarten. Des weiteren finden sich hier viele Windsurfer ein die selbst bei ablandigem Mistral aufs Wasser gehen. Im Ort selbst kann man Windsurfzubehör erstehen.


 
                                  
 
                       
 
 
 
      
 

 

 
 

Carro ist die letzte Ortschaft die von der Landschaft her ein wenig an die Cote d'Azure erinnert. Je weiter man hier nach Westen vordringt um so mehr werden die Hügel weniger und das Land wird flacher.
Unser nächstes ziel ist Aigues Mortes in der Carmague. Dieser geschichtsträchtige Ort ( von hier aus starteten mehrere Kreuzzüge), kann mit einem ähnlichen mittelarterlichen Erscheinungsbild aufwarten wie Carcassonne. Mächtige Stadtmauern, 1240 n.C. errichtet und nach Jahrhunderten unversehrt, umfassen eine Schachbrettartig angelegte Innenstadt. Weitere geschichtliche Details sind einschlägigen Reiseführern zu entnehmen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.


 
                     
 


 
    
 

 
 

Leider war der in der Nähe der Stadtmauer gelegene Stellplatz wegen Umbauarbeiten geschlossen so dass wir es bei einer kurzen Besichtigung der Anlage bewenden ließen und uns auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsziel begaben:
St. Maries de la Mer.
Meine bis dato lückenhaftes Wissen über diesen Ort entsprang der Windsurferei da hier in früheren Jahren Speedwettbewerbe abgehalten worden sind da hier der Mistral ungehindert seine Gewalt entfesseln kann. Mittlerweile hat sich der Ort aber zu einem Touristenzentrum entwickelt. Nicht nur an der Zahl der zur Verfügung stehenden Womo-Stellplättze ( Es dürften 200 sein auf mehreren Plätzen verteilt ) sondern auch an der Restaurant-Dichte in dem durchaus malerischen alten Ortskern mit der geschichtlichen Kirche lässt sich erahnen was in der Hauptsaison hier so "los" ist. Nichtsdestotrotz kam bei uns beim abendlichen Spaziergang durch die von Düften von Knoblauch und Kräutern der Provence angereicherte Luft in der Altstadt bei uns mediterranes Feeling auf und wir wären gern länger geblieben.


 
     
 
 

      
 

 

Aber wir hatten noch weitere Ziele. Eins davon war Glanum. Es sind Ausgrabungen aus der Zeit von ca. 400 v. C. bis zum Untergang des Römischen Reiches. Interessierten sei dieser Ort wärmstens empfohlen


 
                   
 
 
                               
 

 
 

Auf der Suche nach dem nächsten Übernachtungsplatz steuerten wir mit unserer Landjacht den Ort Fontaine de Vaucluse an. Hier ist laut der Campercontact-Liste  ein großer Womo-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung und dies ist auch so. Ca 50 Mobile finden hier problemlos am Ufer-Wäldchen Platz. Den Besuch der mächtigen Quellen hier im Ort sollte man auf keinen Fall verpassen wenn man hier in der Gegend ist. Auch ein Aufenthalt für einige Tage kann der Erholung förderlich sein.


 
    
 
    
 
 
 
                       
 

 
 

Am nächsten Tag begaben wir uns wieder in Richtung Heimat nach Norden. Wir verließen Fontaine de Vaucluse in Richtung Autobahn. An einer Abzweigung passierte es dann. Ich vernahm ein hässliches, rhythmisches Geräusch von unten und hielt sofort an. Die dicke Schraube die in dem Vorderreifen steckte war nicht zu übersehen. Es war eine kurze Blech-Schraube mit stumpfer Spitze. Ich drehte sie heraus und nun kam ein gewisser Stress auf. Nach ein paar Kilometern maß ich den Luftdruck (Luftdruckmesser hab ich immer dabei)und stellte keine Abweichung fest. Dies wiederholte ich nun regelmäßig. Hätte die Schraube in einem Hinterreifen gesteckt hätte ich den Reifen gewechselt (was wegen der Zugänglichkeit des Reserverads eine ziemliche Herausforderung gewesen wäre). Ein Reifenschaden mit Laufflächenschaden auf der Hinterachse bei voller Fahrt kann fatale Folgen haben. Neben starken Beschädigungen des Aufbaus (die Radkästen des Aufbaus bestehen im Allgemeinen aus Kunststoff)besteht durch Ausbrechen des Fahrzeugs Gefahr für Leib und Leben. Ein Schaden auf der Vorderachse ist schon eher beherrschbar. Bis zum Ende der Reise hat sich der Luftdruck jedenfalls nicht geändert. Ich werde den Reifen aber untersuchen lassen.


Unser nächstes Ziel war Tournon. Wir waren schon einmal hier und wußten dass es hier einen kostenlosen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung direkt an der Rohne gibt. Ein Besuch von Tournon lohnt sich immer da diese lebhafte Stadt mit Geschichte, Kultur und Gastronomie aufwarten kann.


 
                                                                              
 
 
 
     
 


 

Letzter Übernachtungsplatz war der Ort Charmes an der Mosel kurz vor Nancy. Hier gibte es einen kostenpflichtigen Stellplatz an einem Seitenkanal der Mosel dicht am Stadtzentrum gelegen. Trotz des mittlerweile wieder schlecht gewordenen Wetters (Regen und Kälte) war der Stellplatz voll belegt. Es war Ostermontag und für Kurzurlauber aus Deutschland ist die Nähe dieses Platzes sicherlich verlockend. Nicht vorstellbar was im Sommer hier los ist. Aber diese Aussage gilt wahrscheinlich für viele Plätze in der Vorsaison.


 
       
 


 

Am nächsten Morgen fuhren wir heim. Wir sind 10 Tage unterwegs gewesen und haben bei wunderschönem Wetter in Südfranreich viel erlebt und gesehen. Der Tripp hat Appetit auf mehr gemacht und wir weden diese Gegend mit Sicherheit noch einmal besuchen.
Vor- und Nachsaison sind für Wohnmobilisten die beste Reisezeit. Wenn dann das Wetter noch mitspielt erlebt man Dinge die noch lange im Gedächnis bleiben.


 


 






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