Frankreich 2015 Teil 1
20 Mai
- 06. Juni 2015
2012
waren wir das letzte Mal in Frankreich. Es wurde also Zeit diesem
wunderbaren und Womo-freundlichen Land wieder einmal einen
Besuch abzustatten.
Es sollte dieses mal in eine Region gehen die wir bisher noch nicht bereist hatten: die Bretagne.
Meine
Holde wünschte sich jedoch einen kleinen Umweg. Es sollte zunächst nach
Bordeaux gehen und von dort aus die Küste entlang Richtung Norden.
Wir hatten dafür 2,5 Wochen Zeit, nicht üppig aber machbar. Das es hinterher doch anders gekommen ist, dazu später mehr.
In
Bordeaux wollten wir uns noch ein wenig mit dem dortigen Wein
beschäftigen und das ein oder andere Fläschchen käuflich erwerben.
Vor Jahren hatten wir uns schon einmal einen France Passion Reiseführer zugelegt. Der Erwerb des Reiseführers berechtigt zum kostenlosen Aufenthalt auf allen in dem Führer genannten Orten. Unsere Erfahrungen damit waren eher durchwachsen. Ob es in erster Linie an den Wegbeschreibungen lag oder an unserem Unvermögen mit diesen zurecht zu kommen soll mal dahin gestellt bleiben.
Mittlerweile
enthält der Reiseführer für die Plätze GPS-Daten was das Auffinden
derselbigen erheblich erleichtern sollte. Also erwarben wir einen neuen
Reiseführer mit dem Vorsatz während unserer Reise überwiegend auf diesen Plätzen zu stehen.
Mittwoch, 20. Mai 2015
Gegen
Mittag holte ich meine Frau von ihrem Arbeitsplatz in der Kölner
Innenstadt ab. Unser erstes Ziel war der kleine Ort La Francheville in
den südlichen Ardennen, ca. 80km vor Reims. Hier gibt es einen France Passion Platz an dem eine Spezialität erworben werden kann: Ardennen-Schinken.
Wir erreichten den Ort nach 3 Stunden gemütlicher Fahrt. Der Platz war schnell gefunden. Im
Wesentlichen handelt es ich um den Firmen- und Besucherparkplatz. Im
hinteren Teil waren auf einem kleinen Rasenstück Sitzbänke aufgestellt.
Ich erwähne es deshalb weil eine solche Einrichtung auf France Passion
Stellplätzen keinesfall selbstverständlich ist.
Zunächst
wurden im Shop Einkäufe getätigt. Diverse Schinkenscheiben vom Stück,
roh und gekocht. Bei einem anschließenden kühlen Bier schmeckte dieser
hervorragend!
Bei einem Abendspaziergang ermittelten wir noch die Lage des örtlichen Boulangers (Bäcker) für das Frühstücksbaguette.
Donnerstag, 21. Mai 2015
Für den heutigen Tag war Kilometerfressen angesagt. Wir wollten uns so weit wie möglich unserem Ziel Bordeaux nähern.
Um
7 Uhr ihr beginnt die Frühschicht in der Fleischerei. Dadurch entstand
etwas Lärm durch die ankommenden Autos der Beschäftigten. Ein Wecker
ist also nicht erforderlich.
Der Plan war Baguette kaufen, Tanken, losfahren und später frühstücken.
Die
nächste Tankstelle war bei einem Carrefour Supermarkt. Hier und später
stellten wir fest das unsere VISA Card bei Carrefour nicht akzeptiert
wird wenn das Kassenhäuschen nicht besetzt ist.
Also
fuhren wir erst einmal los. Auf der Suche nach einer Tankstelle
landeten wir irgentwo in einem kleinen Ort der zum Frühstück einlud.
Kurz danach tankten wir dann endlich und dann ging es auf die Autobahn. Paris wurde leidlich flott umrundet.
Hinter Tours verließen wir die Autobahn um zu tanken und Baguette zu kaufen.
Wir
fanden im Reiseführer einen France Passion Platz in der Nähe. Der
Beschreibung nach sollte es ein Bauernhof sein der landwirtschaftliche
Produkte anbietet.
Wir
machten die Erfahrung das France Passion Plätze nicht unbedingt
verkehrstechnisch gut zu erreichen sind. Wir fuhren auf jeden Fall
längere Zeit auf zwar asphaltierten, aber sehr schmalen Straßen durch
die Landschaft bis wir unsereren Bauernhof erreichten. Allerdings
fanden wir kein Hinweisschild auf einen FP Platz. Wir wurden zwar
freundlich begrüßt aber einen Womo-tauglichen Platz wies man uns nicht
zu. Wenn wir den Bauern richtig verstanden hatten, sollten wir uns
irgendwo hinstellen aber morgens nicht den Traktor behindern. Hmm, das
war nichts für uns. Wir fuhren weiter.
Der
nächstgelegene Ort heißt Saint-Épain. Der erste, nicht besonders
positive Eindruck wird durch die schmale Durchgangsstraße des
Ortes bestimmt. Aber der Eindruck täuscht, der Ort hatte Einiges zu
bieten.
Es war schon
spät und wir hatten keine Lust noch weiter zu fahren. Wir suchten nach
einem ruhigen Platz zwischen Wohnhäusern welchen wir auch fanden.
Was wir auch noch fanden war eine Entsorgungsstation für Wohnmobile ( 47.144480, 0.539387
). Der große Platz hinter der Entsorgungsstation wäre auch für
eine Übernachtung gut gewesen. Allerdings war er durch Höhenbarrieren
für hohe Fahrzeuge nicht zugänglich.
Freitag, 22. Mai 2015
Nach
ruhiger Nacht begab ich mich auf die Suche nach dem örtlichen Boulanger. Ich
befragte einen älteren Franzosen der mich dann freundlicherweise zum
Bäcker geleitete.
Nach
dem Frühstück machten wir noch einen kleinen Bummel durch den Ort. Es
gibt dort einen sehr schön angelegten Park. Hier kommt derjenige auf
seine Kosten der Ruhe und Entspannung sucht.
Auch altes Gemäuer findet sich hier. Fast unvermeidbar in jedem kleinen, französichen Ort: eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert.
Unser Fazit: ein kleiner Ort zum Wohlfühlen. Wir werden St. Epain in angenehmer Erinnerung behalten.
So, nun haben wir genugt Zeit verbummelt. Zum schnellen Vorankommen gingen wir auf die Maut-pflichtige Autobahn.
Insgesamt zahlten wir von Reims bis Ausfahrt Royan über 100€ Autobahn-Maut, kein billiges Vergnügen.
Das wurde aber noch einmal getoppt von dem Tarif für die Fähre von Royan über die Gironde-Mündung nach Le Verdon-sur-Mer:
48€! Verglichen mit dem Preis für die Fähre Wischhafen - Glückstadt (unter 20€) der reinste Wucher.
Wir
begaben uns nach der Überfahrt zunächst nach Soulac Sur Mer. Im
dortigen Supermarkt tätigten wir Versorgungseinkäufe und schauten nach
dem Weinangebot welches uns aber nicht überzeugen konnte.
Als
nächstes befragten wir den France Passion Führer nach einem Stellplatz
für die Nacht. Nördlich Bordeaux und westlich der Gironde gibt es
11 France Passion Stellplätze. Da sollte wohl etwas für uns dabei sein.
Wir wählten einen aus und fuhren los. Leider machten wir auch hier
wieder die Erfahrung das France Passion Plätze nicht unbedingt für
Womos verkehrstechnisch günstig gelegen sind. Es ging über kleine und
kleinste Straßen mit zum Teil sehr schlechter Qualität. Am Ort
angekommen der es nach GPS-Daten hätte sein sollen, fanden wir in
mitten von Weinfeldern einen Bauernhof mit ein paar Häusern vor, aber
kein France Passion Schild. Wir fanden auch niemanden den wir hätten
fragen können. Etwas enttäuscht fuhren wir weiter.
Bei den
nächsten beiden Plätzen in der Nähe lasen wir in der Beschreibung etwas
von Schotterpiste und 10% Steigung. Das wollten wir nicht ausprobieren
und fuhren daher am Gironde-Ufer weiter nach Süden. Hinter
Saint-Estèphe stießen wir unverhofft auf einen offiziellen
Wohnmobilstellplatz ( 45.264705, -0.757943 ). Da es schon spät war entschlossen wir uns erst einmal hier zu bleiben.
Samstag, 23. Mai 2015
Mit dem Fahrrad erreicht man nach Bewältigung einer kleinen Steigung und nach wenigen Minuten Saint-Estèphe.
Hier gibt es keinen Bäcker aber einen kleinen Supermarkt der
auch Baguette anbietet. Für das Frühstück war also gesorgt.
Anschließend brachen wir zu einer kleinen Radtour durch die Weinberge auf.