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Griechenland 2012  Teil 7

15.Juni  - 14. Juli 2012

 
 

Unser Ziel war der Camping Ionion Beach auf dem wir noch ein paar ruhige Tage verbringen wollten. Zuvor schauten wir aber noch am Golden Beach vorbei. Wir waren überrascht, es war nur ein Womo dort. Wir sprachen mit dem reisenden Paar ob hier der Strand von der Polizei geräumt worden ist. Sie verneinten, sie standen dort bereits 6 Tage. Ab und zu kommt jemand vorbei und verteilt Zettel auf denen steht, dass das freie Übernachten hier verboten sei. Vermutlicherweise sind sie von den Besitzern der beiden Campingplätzen geschickt worden. Angesichts der Leere in Griechenland kann ich das auch sehr gut verstehen. Aber bei uns würden sie auf taube Ohren stossen da die Campingplätze dort ohnehin für uns nicht in Betracht kämen.

 

 

                           

  

 

Die Strandtaverne hat einen neuen Besitzer: Spiros. Und man muss sagen, dass er seinem Geschäft sehr eifrig nachgeht.

Folgende Änderungen sind uns aufgefallen:

Taverne wurde erweitert

Windschutzrollos wurden angebracht

Jeden Tag wurde der Bereich groszügig gewässert

Es gibt jetzt auch eine Dusche direkt am Strand

Neue Bepflanzungen wurden vorgenommen

Der Abhang zum Strand wurde großräumig aufgeschüttet

Klo mit Wasserspülung (aber nicht für Entsorgung)

 

  

 

                               

  

 

Ursprünglich wollten wir nur am Strand vorbeischauen. Daraus wurden aber 2 Übernachtungen. Das lag an Spiros, bei dem wir gut und preiswert essen konnten. wenn ich mir das Bild so anschaue läuft mir sofort das Wasser im Mund zusammen. Und das zusammen mit Sonnenuntergang und Meeresrauschen!

 

                   

 

 

Am ersten Abend waren wir Zeugen eines Ereignisses welches für uns neu war. Spiros machte uns darauf aufmerksam. Die Nachtwanderung in der ersten Vollmondnacht im Juli. 50- 100 Menschen machen sich bei einbrechender Dunkelheit in Kylini auf den Weg und wandern den Strand hinunter bis zu den Schwefelquellen um dort zu feiern.

 

                                           

  

 

Dann fuhren wir für die letzten Tage zu Camping Ionion Beach. Hier wurde die Zufahrt vom Campingplatz zur Hauptstraße erweitert so dass jetzt auch große Fahrzeuge problemlos passieren können. Die Leere war hier auf dem Campingplatz besonders zu spüren. Man hätte sogar noch einen Platz in der Reihe direkt am Strand haben können. Ich sprach mit dem Manager und berichtete von Internetforen in denen Vorbehalte, Griechenland sei angesichts der Eurokrise ein unsicheres Urlaubsland, zerstreut wurden. Vielleicht kommen ja die Touristen in der Hauptsaison versuchte ich dem Manager Hoffnung zu machen. Der schaute auf seine Reservierungen und sagte: „Die Saison ist gelaufen“ Ich fürchte er hatte recht.

 

 

                                    

 

 

 

Nach ein paar sehr entspannenden aber heißen Tagen traten wir die Heimreise an. Von Süden kommend nahmen wir die erste Ausfahrt auf der vierspurigen Autobahn um zum neuen Hafen zu gelangen. Am Ticketschalter erfuhren wir dann eine Neuigkeit die uns gar nicht gefiel: Die Fähre hatte 3 Stunden Verspätung! Wir hofften dass sie die Verspätung auf der Rückfahrt aufholen würde.

Im neuen Hafen machte ich folgendes, vielleicht sogar einmaliges Foto. Die beiden größten Schiffe von Minoan Lines, die Cruise Olympia und die Cruise Europa liegen regeungslos im Hafen. Ob es an der Krise lag? In der Mitte läuft gerade unser Schiff für die Rückreise, die Helenic Spirit,ein.

  

                            

 

 

   

Unser Schiff, die Helenic Spirit von Anek Lines beinhaltet das Camperdeck im vorderen Teil. Somit gab es keine Belästigung durch Motorengeräusche wie auf der Hinfahrt. Trotzdem hat uns unser Aufenthaltsort an Board nicht gefallen da wir nicht an einer Außenluke standen und von hohen Womos umgeben waren. Somit war es bei der Hitze im Mobil recht stickig. Bei nächsten Mal nehmen wir auf jeden Fall wieder eine Kabine!

 

 

                                    

 

 

                                                

 

 

Eine unangenehme Geschichte ereignete sich beim Ausschiffen. Der Einweiser, der bereits beim Einschiffen einen wenig kompetenten Eindruck hinterlassen hatte, wies mich an rückwärts zu fahren um aus der Schlange aus zu scheren. Ich fuhr natürlich sehr langsam und plötzlich mache es: Rums! Ich hatte einen hinter uns stehen VW Bus touchiert. Dieses deutlich schmalere Fahrzeug konnte ich in meinen Rückspiegeln nicht sehen. Warum mich der Einweiser nicht darauf hingewiesen hatte ist mir ein Rätsel. Ich sprang aus dem Auto in der Gewissheit größere Schäden vor zu finden. Aber glücklicherweise war nichts zu sehen, weder an unserem Fahrzeug noch an dem VW Bus. Vielleicht wird es jetzt doch allmählich Zeit für eine Rückfahrkamera. Vielleicht war auch die Hektik die der Einweiser verbreitete, Schuld und hatte meine sonst vorhandene Sorgfalt beeinträchtigt. Ich ärgerte mich mehr über mich selbst als über den Einweiser.


Die Helenic Spirit benötigte 21.5 Stunden für die Rückfahrt und holte somit die Verspätung wieder auf. Um 14:00 Uhr verließen wir das Schiff, um 18:00Uhr waren wir in Mailand. Ich nahm an, dass auf dem Autobahnring um Mailand der Sprit günstiger sein müsste als auf dem mautpflichtigen Teil der Autobahn. Dem war aber nicht so: 1,79€!. Wir tankten nur eine kleine Menge und holten das Volltanken in der Schweiz nach. Leider kostete uns der dichte Verkehr um Mailand herum diesmal 1,5 Stunden Verzögerung.


Hinter Chiasso öffnete der Himmel seine Schleusen und wir hatten den ersten Regen seit 4 Wochen.

 

 

                                           

 

 

 

Wir übernachteten wieder an dem kleinen Kirchlein in der Nähe von Biasca und speisten zuvor in unserer Pizzeria.

Am anderen Morgen passierten wir staufrei den Gotthard Tunnel. Auf der anderen Seite des Tunnels hatte sich ein Megastau mit 3 Vorstopps gebildet. Die armen Reisenden mussten bestimmt Stunden warten. Schuld an dem Stau war sicherlich das schlechte Wetter in Nordeuropa welches viele in den Süden trieb. Die weitere Fahrt über Basel und Straßburg verlief reibungslos. Kurz vor der deutschen Grenze machten wir noch einmal Rast in Sessenheim. Ich berichtete ja bereits im letzten Jahr dass Johann Wolfgang v. Goethe hier eine Beziehung zu der Dame seines Herzens hatte. Wir entdeckten dieses Mal eine kleine Erinnerungsstätte über dieses Ereignis.

  

                           

 

 

                                             

 

 

Goethe war auch ein Reisender. Wenn er Wohnmobilreiseberichte geschrieben hätte wäre vielleicht Folgendes zu Stande gekommen:

 

                                                                                    Da steh ich nun, ich armer Tor,
                                                                                    bin viel gereist, wie nie zuvor

                                                                                    Ohne Ruh, von Ort zu Ort
                                                                                    Nur kurz verweilt, hier und dort

                                                                                    Übers Land, von Stadt zu Stadt
                                                                                    Trieb Bildungshunger, nimmersatt

                                                                                    Erlangte man vermeintlich Ruh
                                                                                    kam Reiselust, trieb immerzu

                                                                                    zu neuen Ländern, Stränden, Meeren
                                                                                    muss man die Erholung denn entbehren?

                                                                                    Ob Kasten, Alkoven oder integriert,
                                                                                    vielmehr ist, was irritiert

                                                                                    sich der Heimat wieder zugewendet,
                                                                                    man erkennt, die ist Reise noch nicht beendet

                                                                                    Erneut plagt nach kurzer Zeit mit Frust,
                                                                                    die wiederkommende Reiselust!

                                                                                   
 
 

 

Ankunft in Köln um 20:00 bei 15 Grad und leichtem Nieselregen. Wir mussten im Haus die Heizung einschalten. Und das mitten im Sommer!

Fazit:

Unsere Weltanschauung bezüglich Griechenland wurde bestätigt. Touristen und natürlich auch die Deutschen sind nach wie vor gern gesehen und werden freundlich empfangen!



Bis Bald


Eure Martin und Ute 

 

 

                                                                  


  

 


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