Griechenland 2013 Teil 6
09.September
- 07.Oktober 2013
Gefahrene Kilometer: 3510
Max Verbrauch 12,9L
Min Verbrauch 11,4L
Und weiter ging
es mit dem Rad. Es war noch früh. Ich beschloss die Kreuzritterburg in
Kastro zu besichtigen. Die Entfernung von Arkoudi nach Kastro ist nicht
allzu groß. Aber die Höhenmeter haben es in sich. Da kam nicht nur mein
24-Zoll Klapprad mit 8-Gang Nabenschaltung an seine Grenzen. Eigentlich
sollten 8 Gänge genug sein. Bei meinem Rad hat das Getriebe eine
sehr große Spreizung. In der Praxis kommt der 8. Gang eigentlich nur
bei Rückenwind oder Gefälle zum Einsatz. Das bedeutet, dass die
Gesamtübersetzung zu lang ist und daher für bergiges Gelände eher
ungeeignet ist. Nach dem Urlaub werde ich mal schauen ob ich am
Hinterrad ein kleineres Ritzel montieren kann.
Um
es kurz zu machen, beim Anstieg nach Kastro gab es Stellen an
denen ich vom Rad gestiegen und ein paar Meter zu Fuß gelaufen bin.
Man ist halt nicht mehr der Jüngste.
Allerdings
wurde ich unterwegs mit einem tollen Ausblick auf die Küste und die
dahinter liegenden Inseln Zakynthos und Kefalonia belohnt.

Bei der Anfahrt auf Kastro sieht man bereits die mächtige Burg im Hintergrund.

Die
Zufahrt zur Burg ist leider sehr versteckt. Da ich nirgendwo
Hinweisschilder entdeckte umrundete ich erst einmal den kompletten
Berg. Endlich fand ich die steile und schmale Zufahrt. Für größere
Wohnmobile ist diese Straße eher ungeeignet obwohl vor der Burg
ausreichend Parkraum vorhanden ist.
Ich
freute mich schon auf die Besichtigung und ging zum Kassenhaus. Und nun
kam es, die freundliche Dame erklägte mir, dass die Anlage ab 14 Uhr
geschlossen ist. Es war fünf vor Zwei! Die ganze Schinderei war
vergebens!
Nachdem ich die Burg noch einmal fussläufig umrundet hatte fuhr ich leicht gefrustet zum Campingplatz zurück.
Zwei
Tage später schwang ich mich wieder aufs Rad und unternahm einen
erneuten Anlauf. Diesmal auf der direkten Verbindung von Glifa nach
Kastro. Ich hatte nur einmal den Anstieg von der Küste aus, zurück ging
es dann fast nur noch bergab. Für die Hinfahrt benötigte ich 1 Stunde,
zurück ging es in 25 Minuten.
Da
die Burganlage für meinen kleinen Fotoappart zu groß ist, zeige ich euch
hier ein Model der Anlage das im Burg-Museum aufgestellt ist.

In der Realität sind die Dimensionen beeindruckend. Der innere Teil der Anlage:





Liebevoll gestaltet ist auch das kleine Museum in der Anlage.


Hochzufrieden begab ich mich nach 2 Stunden auf die Heimfahrt zum Campingplatz wo mich meine Holde sehnsüchtigst erwartete.
Nach
soviel sportlicher Betätigung sollte jetzt ein entspannender
Strandurlaub beginnen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch
die Rechnung. Es wurde stürmisch und die Temperaturen sanken. Folgendes
Bild ist nicht etwa auf einem Campingplatz an der Nordseeküste aufgenommen. Nein, vielmehr veranschaulicht das
thermo-orientierte Outfit die Temperaturen die sich nach Einbruch
der Dunkelheit einstellten. Und das in Griechenland um diese Jahreszeit.

Übrigens,
der Vergleich mit Dänemark paßte auch bei einem anderen Sachverhalt.
Der Sturm trug die salz-haltige Luft ans Ufer. "Wie auf Sylt" bemerkte
meine Holde. Und das ist ja auch was Positives.


Pünktlich
zu unserer Abreise beruhigte sich dass Wetter. Es hatte sich deutlich
abgekühlt und die Wassertemperaturen waren auch nicht mehr die, die wir
von Griechenland gewöhnt sind.
Am
letzten Tag brachen wir zeitig auf da wir im Weingut Clauss in Patras
noch etwas Wein erwerben wollten. Das Weingut ist vom neuen Hafen sozusagen nur ein
Steinwurf weit entfernt.
Beim
Einchecken gab es aufgrund der Nachsaison keine Wartezeiten. Selbst die
von uns gefürchtete Fahrzeugkontrolle bei der Einfahrt in den Hafen war
diesmal harmlos. Unser Mobil wurde noch nicht einmal von innen
durchsucht. Warum das so war sollten wir später erfahren. So konnten
wir direkt auf das Schiff fahren. Das Einparken und die
Stromversorgung klappte im Gegensatz zur Hinfahrt problemlos.
Vom
oberen Deck konnten wir eine Baumaßnahme entdecken. Der neue Hafen
erhält eine direkte Anbindung an die Autobahn! Sie könnte im nächsen
Jahr fertig sein.

Die
Fähre, die Cruise Olympia, legte pünktlich ab. Auf Wiedersehen
Griechenland! Das das schon so bald sein sollte wußten wir zu diesem
Zeitpunkt noch nicht.

Die
Überfahrt war ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Am anderen
Morgen wurde das Wetter immer schlechter. Bei der Ankunft in Ancona
regnete es. Beim Verlassen des Schiffes konnten wir erahnen warum die
Kontrollen bezüglich illegaler Passagiere in Patras so lasch waren.
Hier in Ancona waren sie umso schärfer. Teilweise wurden bereits auf
dem Schiff Fahrzeuge herausgesucht und durchsucht. Und dann konnte man
das
Hafengelände auch nur durch ein Nadelöhr verlassen an dem auch noch
einmal Fahrzeuge herausgezogen und durchsucht wurden. Anfangs standen
die Fahrzeuge in 2er Reihe vor dem Nadelöhr. Dann wurden aber einige
Trucker nervös, lösten sich aus der Formation und machten eigene
Warteschlangen auf. Das Chaos war perfekt!
Entsprechend
lange dauerte es bis wir endlich auf der Autobahn waren. Am Abend noch
die Schweiz zu erreichen kam für uns nicht mehr in Frage. Spontan
wählten wir San Marino für einen Zwischenstopp aus. Ich hatte irgendwo
gelesen das es dort Stellplatzmöglichkeiten gibt. Auch unser Navi wußte
davon und leitete uns dorthin.
Viel
Spaß hat die Fahrt dorhin nicht gemacht. Im Dauerregen, auf unbekannten
Straßen und auch noch im Ausland. Schließlich erreichten wir unser Ziel.
Am anderen Morgen:

Das
Wetter hatte sich leider nicht gebessert. Zumindest hatte der
Regen nachgelassen. Trotz des schlechten Wetters entschlossen wir uns
die Festung von San Marino zu besichtigen. Vom Stellplatz gelangt man
mittels 3 Aufzügen komfortabel auf den steilen Berg.
Ich
will es kurz machen, Historisches, Tourismus und Kommerz. So ein wenig
hat es mich, obwohl deutlich jünger, an Carcassonne erinnert. Der Ausblick von hier oben
ist, wenn mann freie Sicht hat, ungleich besser. Dann lohnt sich ein Abstecher hierhin auf jeden Fall.


Gegen Mittag setzten wir unsere Fahrt fort. Der
Regen begleitete uns weiterhin. Mailand wurde ohne Stau umrundet. Kurz
vor Bellinzona informierte die Anzeige an der Autobahn, dass es am
Gottard 50 Minuten Wartezeit gäbe. Wir riskierten es trotzdem um
hinterher festzustellen, dass die Anzeige korrekt informiert hatte.
Aus
einer Internetseite hatte ich die Information erhalten, dass in Sarnen
bei Luzern die Übenachtung auf einem ruhigen Parkplatz toleriert würde.
Ich war etwas skeptisch aber der Platz schien dafür geeignet zu sein.
Es standen einige PKW und Busse dort. Was mich irritierte waren einige
Flatterbänder auf einem Parkplatz auf der anderen Straßenseite. Wie dem
auch sei, wir verbrachten eine ruhig Nacht.
Am
Morgen wurden wir jedoch plötzlich von lautem Traktorengeräusch
geweckt. Ein Landwirt parkte seinen Viehtransporter so dicht an unserm
Womo ein, dass zwischen Anhänger und Markise nur maximal 10 Zentimeter Platz
war.
Auf dem gegenünerliegenden Platz war Viehmarkt! Nichts wie weg, sagten wir uns, bevor hier alles zu geparkt ist.
Unser Übernachtungsplatz:
Beim
Verlassen des Ortes kamen uns immer mehr Traktoren mit
Viehanhängern entgegen. Ich glaube, da sind wir so gerade einem
eintägigen Zwangsaufenthalt auf dem wahrscheinlich mittlerweile völlig
zugeparkten Parkplatz entronnen.
Ohne Frühstück fuhren wir bis nach Frankreich. Hinter Basel suchten wir uns einen ruhigen Ort und holten unser Frühstück nach.
Um 17 Uhr waren wir zu Hause.
Fazit:
Am
Golden Beach erzählte uns Vasillis, dass der Sommer in diesem Jahr sehr heiß gewesen
sei. Auch Anfang September sei es mit Temperaturen von
über 30 Grad noch sehr warm gewesen. Wahrscheinlich hatten wir einfgach nur Pech, das
sich mit unserem Urlaubsbeginn das Wetter auf dem Peloponnes radikal
umstellte. Die eher frischen Temperaturen zu unsererer Reisezeit sind
für Griechenland wohl ungewöhnlich.
Sonst
hat uns die Reisezeit gut gefallen. Es ist deutlich ruhiger als im
Juli. Wegen Freistehen braucht man sich im Allgemeinen keine Gedanken
zu machen. Man muss allerdings damit rechnen, dass nicht mehr alle Tavernen
geöffntet haben.
Ich denke das wir es irgendwann noch einmal im September versuchen werden.
Bis dahin Eure
Ute und Martin