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Teil 3


Griechenland 2010  Teil 2



Unser Aufenthaltsort für die nächsten Tage war der Platz neben dem Campingplatz Melissa. Früher war dies sogar ein offizieller Stellplatz welcher von einem Tavernenbesitzer mit Namen Nakos betrieben wurde. Dieser ist mit seiner Taverne 300m weiter südlich in die Ferienanlage Polos umgezogen. Es gibt heute an dem Platz nur noch eine kleine Imbissbude und natürlich eine Stranddusche, allerdings mit zweifelhafter Wasserqualität. In den Womotank habe ich es jedenfalls nicht hineingeschüttet denn das Wasser verfärbte alles gelb. Aus der Kleidung ließ sich dieseVerfärbung mit einiger Mühe wieder herauswaschen. 
Wenn man die Augen aufhält kann man jedoch auch gutes Wasser bekommen.


   In der ersten Reihe stehen....  

   

                   

    

Bei unseren gesamten Reisevorbereitungen und Überlegungen hatten wir eines außer Acht gelassen. Die Wirkung der griechischen Sonne! Und so kam wie es kommen musste. Der erste ungeschützte Strandspaziergang, und man kann dort wirklich kilometerweit am Strand entlanglaufen, geriet zum Grillfest für den strahlenden Stern! Ab da war Aufenthalt im Schatten angesagt welcher auf dem Platz absolut nicht vorhanden ist! Also Markise raus und Strandschirm aufbauen. 

Erträglich wird die Hitze natürlich mit einer lauen Briese vom Meer. Manchmal war die Briese so heftig das sie einen Haarföhn ersetzen konnte. Meine Holde nahm dieses nach dem Badegang gern in Anspruch.

                            

                                                                                 

           

Für mich war dann Sport angesagt. Also Segel herausgezerrt, aufgeriggt und Bord zu Wasser gelassen. Dann hätte es eigentlich losgehen können. Ja wenn sich vor dem Strand nicht ein Luv Stau gebildet hätte. Für die Laien unter Euch: Ein Luv Stau entsteht dann wenn der Wind auf ein Hindernis stößt. In diesem Fall war es der Strand mit seiner leichten Erhöhung. Ohne Wind kommt man nicht aufs Brett und somit auch nicht durch das Weißwasser und schon gar nicht in den Bereich wo der Wind ist. Ich war übrigens nicht der Einzige der bei diesen Bedingungen gescheitert ist. Bei Wind genau aus West kann man hier nicht surfen.

                                                               

       

Der Tagesablauf für die nächste Zeit diente der perfekten Entspannung und verlief in etwa so: Brot und Zeitung auf dem Campingplatz Melissa holen, lang und ausgiebig in dem noch etwas kühlen aber erfrischenden Meer baden, anschließend Frühstück. Der Kaffee treibt den Puls wieder nach oben, die Poren öffnen sich man beginnt erneut zu schwitzen, also geht man gleich wieder schwimmen. Anschließend Bildzeitung ansehen (lesen kann man die ja eigentlich nicht) und die Daheimgebliebenen in Deutschland bemitleiden die bei 22° vor sich hin frösteln. Da waren uns unsere 38° lieber.

Anschließend Nickerchen und wieder schwimmen gehen. Danach Mittagessen , meist Melone mit Schinken oder sonstige mediterane Kleinigkeiten.

Am späten Nachmittag erfolgt die Grundsatzentscheidung. Selber kochen oder bei Nakos Essen gehen. Wobei man das mit Kochen nicht alzu ernst nehmen sollte. "Das Auge ißt mit" sagte meine Maitre de Cuisine und kredenzte einen hervorrragenden Tomatensalat mit Thunfisch, Oliven, Knoblauch, Zwiebeln, Fetakäse und allerlei Gewürzen. Dazu einen kalten Rosè. Ich könnt mich reinsetzen!

                                                                  

Natürlich gab es auch Abwechselungen wie Klönschnack mit anderen Womobesatzungen. Z. B. mit Horst und Uli (Ulrike). Mit den Beiden kamen wir sofort ins Gespräch denn das Kennzeichen auf ihrem Womo begann mit K (Köln). Sie waren seit fast 3 Monaten in Griechenland und auf dem Weg in den Norden. Nach ein paar Tagen gesellten sich noch Bekannte von Horst und Uli (natürlich aus Köln) dazu: Wilhelm und Bettina nebst Töchtern. Und als wir dann noch feststellten dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben der auch mit dem Womo und Surfmaterial unterwegs ist, nämlich einen Kollegen aus meiner Firma, stellten wir fest wie klein doch die Welt ist.

Wir lernten einige lokal bekannte und  wichtige Leute kennen wie zum Beispiel Vassillis Tselepis.


                                                                    




Vassillis ist der lokale Ölbaron. Er nennt eine Olivenbaumplantage sein Eigen und handelt mit selbstgepresstem Olivenöl. Vassillis ist ein geschickter Geschäftsmann (er hat uns immer Melonen geschenkt und wir ihm dafü sein Öl abgekauft) und ist immer gut drauf. Sein Lieblingswort ist Katastrophe, in etwa so: "Heute ist es sehr heiß, Katastrophe!" Sprachs und ging schwimmen.

Weiterhin lernten wir den örtlichen Galeristen kennen, ich nenne ihn mal Wassily Kandinsky (nicht zu verwechseln mit dem Ölbaron). Wassily Kandinsky handelt mit kostbaren Ölgemälden. Seine Galerie besteht aus einem alten Ford Escort Kombi in dem er seine Kunstwerke durch die Gegend fährt und vermarktet. Nach zähem Handeln erwarben wir 2 Bilder (Öl auf Leinwand mit viel Blau und Weiß, griechisch halt) für zusammen 15€. Wir sagten uns, entweder sie passen ins Gästeklo oder wir nehmen sie auf unsere nächste Paris Reise mit und verkaufen sie auf dem Montmartre für 150€ das Stück.




                



Die Bilder hängen mittlerweile bei uns im Ankleidezimmer. Wenn wir  morgens draufschauen, denken wir: warum muss der Abstand zwischen zwei Urlauben eigentlich immer so groß sein…..

Eine weitre erwähnenswerte Person ist unser mobiler Gemüsehändler, ich nenne ihn mal  Alexis. Auch Alexis ist ein geschickter Geschäftsmann. Obwohl wir unsere Melonen von Vasillie (dem Ölbaron) immer geschenkt bekamen, hat er es trotzdem geschafft uns eine Melone zu verkaufen. Wahrscheinlich kann er auch Sand in der Sahara verkaufen.

                                                                    

       

Und dann noch Dimitrios (frei erfunden). Nach diesem Herrn konnte man die Uhr stellen. Jeden Tag tuckerte er mit seinem Traktor um 11.30 auf den Platz, krabbelte mühsam herunter (offensichtlich hatte er ein Hüftleiden) und ging zum Strand. Hier rammte er seinen Gehstock in den Sand und hängte sein Hemd darüber. Dann verschwand er für eine Stunde im Wasser. Nur noch sein weißes Hütchen war von ihm auf dem Meer zu sehen. Anschließend setzte er sich wieder auf seinen Traktor und fuhr von davon.



     
       
                                                                     





Doch zwischen all diesen spannenden Ereignissen war immer wieder……….

 


    
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