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Teil 9


Griechenland 2014Teil 8

25.August  - 12.Oktober 2014

 






Donnerstag, 2. Oktober

Heute packte ich zusammen. Am 5.10. soll meine Fähre von Patras ablegen. Genug Zeit für eine gemütliche Rückfahrt. Ein Zwischenziel hatte ich mir noch vorgenommen.  2013 kamen wir auf der Rückfahrt Richtung Patras durch Agrili. Hier befindet sich ein ungewöhnliches Gebäude welches laut seinem Erbauer Harry Fournier, ein Märchenschloß sein soll. Wir hatten das Gebäude nur aus der Ferne betrachtet da uns die Zufahrt nicht Womo-tauglich erschien und wir keine Lust hatten dort hin zu laufen.

Von Analipsi fuhr ich noch einmal zum Lidl nach Messini um die Vorräte zu ergänzen. Von dort ging es Richtung Norden bis ich auf die Querverbindung Richtung Kalo Nero auf der Westküste stieß. Von Kalo Nero sind es noch knapp 20 km bis Agrili. 

Auch in Agrili war die Saison vorüber. Die beiden Tavernen waren bereits geschlossen. Ich suchte mir einen Platz direkt am kleinen Hafen.
 
 
 
                       
 
 
 

 
                 
 
 
 


Zunächst wollte ich das Schloß besichtigen. Ich packte das Fahrrad aus und fuhr auf einem Schotterweg am Ufer entlang zu dem Gebäude. Als ich mich näherte sah ich bereits dass das wohl mit der Besichtigung nichts wird. Alles wirkte vergammelt und ungepflegt. Dann kam eine Frau aus einem kleinen Gebäude neben dem Schloß und gab mir unwirsch zu verstehen das das Schloß für immer verschlossen und meine Anwesenheit nicht erwünscht sei.
 
 
 
 
                                           


 
 
So möge es denn für immer im Dornröschen-Schlaf versinken.

Ich begab mich zurück zum Womo. Einen gepflegten Strand sucht man in Agrili vergeblich. Das Ufer ist zwar flach, aber felsig. Dafür ist der kleine Hafen multifunktional. Einerseits Anlegestelle für ein paar Fischerboote, anderseits Swimmingpool inklusive Duschen. Und dieses wurde auch genutzt. Ab und zu kam jemand vorbei, sprang ins Hafenbecken, duschte anschließend und verschwand wieder. Ich tat es ihnen gleich und genoß ein Bad im glasklaren Wasser. Man muss nur ein wenig auf die Angelschnüre aufpassen, der Hafen ist auch noch ein Angelteich.
 
 
 
 
                         
 
 
 
 
Ich war mit Sicherheit der einzige Tourist in Agrili. Trotzdem war ich nicht allein. Eine Hundemeute "wohnte" auf der anderen Straßenseite bei meinem Mobil. Erst wurde ich angekläfft, dann aber akzeptiert.
 
 
 
 
                                           
 
 
 
 
Tja, lange nicht mehr gesehen: Sonnenuntergang an der Westküste:
 
 
 
 
                     
 
 
 
 
 
Mein vierbeiniger Freund hat das natürlich verpennt:
 
 
 
                                                              
 
 
 

 
Kann man ihm auch nicht verübeln. Ab und zu kam einmal ein Auto vorbei und ansonsten war hier Grabesstille. Das einzig Aufregende war ein Fußballspiel auf dem kleinen Platz in der Nähe. Wie aus dem Nichts kamen Autos angerast, Menschen in Sportkleidung stiegen aus und das Spiel begann. Einsatzfreude und Lautstärke hielten sich die Waage und ich fürchtete bereits um meine abendliche Ruhe.
Aber so schnell wie die Aktiven gekommen waren, verschwanden sie auch nach einer guten Stunde wieder. Es wurde bereits dunkel und das Flutlicht auf dem Platz funktionierte nur auf der einen Hälfte des Fußballfeldes. Außer ein paar achtlos weggeworfenen leeren Bierdosen erinnerte nichst mehr an das Sportereignis.

Ich hatte eine ruhige Nacht.
 
 
 
 
Freitag, 3. Oktober
 
 
 
Heute begab ich mich ein gutes Stück Richtung Norden. Ich wollte am Golden Beach von Kastro Killini  vorbei schauen und dort die letzten beiden Nächte vor der Abfahrt verbringen. Im letzten Jahr hatte ich noch Vasillis, dem Ölhändler gehört, dass die Polizei wohl regelmäßig den Platz räumt. Mal schauen ob das auch für die Nachsaison gilt.

Die Fahrt dorthin war ruhig. Am Golden Beach standen 6 Womos. Ich unterhielt mich mit einem Holländer, er stand schon mehrere Tage hier. Von Polizei keine Spur. Der Holländer berichtete mir von seinem Leid auf der Anreise nach Griechenland:

Vor zwei Jahren, bei einem Kilometerstand von ca. 30.000 km, hatte er bei einer großen deutschen Werkstattkette den Zahnriemen an seinem Ducato wechseln lassen, der dieses Jahr auf der Anreise nach Griechenland 
mit der Folge eines kapitalen Motorschadens riss. Drei Tage später konnte er seine Fahrt zwar fortsetzen, war aber um 6.000 € ärmer. Er wollte nun von mir wissen ob man die Werkstattkette noch belangen könnte. Ich gab ihm da wenig Hoffnung.



Samstag, 4. Oktober


Heute nutzte ich noch einmal das schöne Wetter zum ausgiebigen Schwimmen. Für den Abend war ein Wetterumschwung angekündigt.

Ein Womo aus Plön kam an. Ich unterhielt mich dem Fahrer. Er war schon über 20 mal in Griechenland gewessen. Er kannte Elafonissos noch ohne Campingplatz. Damals konnte man an manchen Stellen mit dem Womo bis auf den Strand fahren. Es müssen tolle Zeiten gewesen sein.

Er bestätigte auch das hier am Golden Beach im Sommer wohl des Öfteren die Polizei den Platz geräumt hatte. Bei zwei Campingplätzen direkt in der Nähe ist das auch nicht verwunderlich.
 
 
 
 
                                           
 
 
 
 
 
Sonntag, 5. Oktober


Wie angekündigt begann es in der Nacht zu schütten. Ich hatte das Womo ziemlich dicht an der Abbruchkannte des Platzes zum Strand hin geparkt.
Diese ist an vielen Stellen bereits durch Wasser weg gespült. Irgendwie hatte ich plötzlich die Vorstellung die Kante könnte durch den Regen weiter unterspült werden und das Womo könnte zum Strand hinuter rutschen.
Ich bekam diese Vorstellung nicht aus dem Kopf und setzte das Womo mitten in der Nacht noch 3 Meter zurück. Das war natürlich eine völlig überflüssige Maßnahme wie ich am nächsten Morgen feststellte.

Die Fähre sollte um 18:00 Uhr ablegen. Ich hatte also noch viel Zeit. Nach dem Frühstück baute ich die Satelliten-Schüssel auf und schaute den F1-GP von Japan. Da hatte es auch viel geregnet.

Dann packte ich zusammen und fuhr nach Patras. Unterwegs begann es wieder stark zu regnen. Ich hatte wohl den richtigen Zeitpunkt erwischt um Griechenland zu verlassen.


Die Rückfahrt hatte ich bei Minoan gebucht. Bei Minoan gibt es kein richtiges Camping on Board. Man muss das Womo verlassen und bekommt eine kostenlose Kabine und einen Rabatt von 30% auf alle Mahlzeiten. Richtiges Camping on Board wäre mir lieber gewesen aber ich habe keinen Platz mehr bei Anek/Superfast bekommen.
 
 
 
 
Montag, 6. Oktober

 
 
 
Die Überfahrt nach Ancona war ruhig und ohne besondere Vorkommnisse, einmal abgesehen von der Tatsache das (gefühlte) 400 Jugendliche an Board waren. Aber auch die wurden irgendwann einmal müde.

Vielleicht war es mir früher nicht aufgefallen, an Board wird ein GSM Service (telefonieren und Internet) angeboten. Aber da muss man höllisch aufpassen, das kann richtig teuer werden.

Bei der Ankunft im Hafen von Ancona fiel mir auf das die Zugänge zu den  Fahrzeug-Parkdecks erst geöffnet wurden als das Schiff fest vertäut am Kai lag. Dies war früher nicht so. Neues Sicherheitsdenken bei Minoan?
 
 
Das Chaos bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Ancona hielt sich in Grenzen. Trotzdem dauert es seine Zeit und als ich  an meinem nächsten Ziel , dem kostenlosen Stellplatz von Fano ankam (
43.845745, 13.010742  ), war es bereits stockfinstere Nacht. Der Stellplatz war gut besucht und einige Womos von der Fähre fanden sich auch hier wieder.
 
 
 
Dienstag, 7. Oktober
 
 
 
Mein Plan war es zwei Nächte in Fano zu bleiben. Bei unserem ersten Aufenthalt hier (2012 ) hatte ich den Eindruck das ich noch nicht alles gesehen hatte. Dieses wollte ich nachholen. So schwang ich mich nach dem Frühstück auf Schusters Rappen und erkundete bei bestem Wetter die Stadt.

Ich stieß irgendwann auf eine Vitrine mit einem Model der Stadt. Man bekam eine räumliche Vorstellung wie die alten Gemäuer oder deren Reste zusammen hingen.
 
 
 
                                             
 
 
 
 
Hier noch einmal ein paar Impressionen vom alten Stadtkern:
 
 


                                     

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Temperaturen waren recht angenehm und dementsprechend auch mein Outfit mit kurzer Hose und Polohemd. Es verwunderte mich daher das die Italiener bereits mit dicken Jacken herum liefen. Richten diese ihre Bekleidung nach dem Datum aus oder frieren Italiener schneller?
Ich war auf jeden Fall den Temperaturen entsprechend gekleidet. Zumal ich den ganzen Tag unterwegs war und nach der Altstadt noch den Hafen erkundete. Dieser bietet allerdings wenig Spektakuläres.

Ein letzter Blick auf den Steinstrand (hier sollte es im Sommer eigentlich wenig Gedränge geben) und ich begab mich zurück zum Womo.
 
 

 
                                  



Keine 5 Gehminuten vom Stellplatz entfernt gibt es einen kleinen Supermarkt mit Frischfleisch Verkauf  (
43.847271, 13.009166 ). Ich tätigte noch einige Einkäufe. Dann wollte ich mir eigentlich eine gemütliche Pizzeria für das Abendessen suchen. Die, die ich fand, waren alle noch geschlossen. Italiener speisen erst nach 20:00 Uhr. Für mich zu spät. So musste ich mich in einem kleinen Pizza to Go Laden sättigen.
 
 
 

 
 
Teil 9




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