Griechenland 2015 Teil 8
13 August
- 25. September 2015
Sonntag, 13. September 2015
Wir
machten es uns gemütlich. Totz der Tatsache das der Platz noch gut
gefüllt war herrschte eine entspannte Atmosphäre. Das lag mit
Sicherheit auch an der "Parzellierung" des Platzes. Es waren viele
Stammgäste hier die schon viele Jahre zum Windsurfen anreisen. Zu
dieser Jahreszeit war überwiegend das ältere Semester unter den
Windsurfern anwesend.
Es gefiel uns besser als erwartet. So
richtig konnten wir uns nicht aufraffen, alles wieder zusammen zu
packen und auf die geplante Mani-Rundfahrt zu gehen. So trafen wir eine
Entscheidung: Wir bleiben hier und machen trotzdem die Mani-Rundfahrt
und zwar mit einem Leihwagen. Eine Übernachtung hatten wir auf der Mani
eh nicht vorgesehen und mit einem Auto ist man etwas beweglicher und
kann hier und dort schnell einmal anhalten für Foto-Shootings.
Erleichtert wurde uns die Entscheidung durch die Tatsache das für ein Fahrzeug lediglich
35,-€ pro Tag zu entrichten waren.
Bei der Buchung des Fahrzeugs war uns
die freundliche Dame an der Campingplatz Rezeption behilflich. So
sollten wir dann am Folgetag am Campingplatz abgeholt werden.
Montag, 14. September
Der
Wagen mit der Vermieterin am Steuer kam mit halbstündiger Verspätung
und brachte uns nach Gythio. Hier sollten wir dann unser Fahrzeug
übernehmen.
Zufälligerweise hatte ich einige Wochen vorher im
Printmedium eines großen deutschen Automobilclubs wertvolle und
wichtige Hinweise zur Anmietung eines Autos im Ausland lesen können.
Die Hinweise bezogen sich auf Prüfung des Fahrzeugs und die rechtlichen
und vertraglichen Gegebenheiten vor Übernahme. Kurzum, Hinweise
die vor bösen Überraschungen schützen sollten.
Unsere Erkenntnisse
waren allerdings die dass beim Befolgen aller dieser Hinweise wir in
Gythio wohl keinen Mietwagen bekommen hätten. Erst einmal war das zu
unterschreibende Formular in griechischer Sprache. Lesen und Verstehen
des Textes war also nicht möglich. Zumindest hatte die freundliche Dame
ein Kreuz gesetzt an dem ich unterschreiben sollte, was ich dann auch
tat.
Die
Übernahme des Fahrzeugs verzögerte sich da es nicht auffindbar war. Der
Verleiher war nämlich in einem einfachen Ladenlokal im Zentrum
untergebracht und die zugehörigen Fahrzeuge waren irgendwo verstreut
geparkt. Schließlich hatte sie das Fahrzeug gefunden, kam aber sofort
wieder zurück und teilte uns mit das wir es nicht übernehmen konnten.
Es wäre von innen nicht gereinigt.
Sie führte uns zu einem
andern Auto das wir dann übernehmen sollten. Sie bemerkte sofort meinen
kritischen Blick und beruhigte mich: "Ich kenne jeden Kratzer an dem
Auto". Davon hatte der Dacia Sandero, um den es ich hier
handelte, reichlich. Der Innenraum sah auch nicht viel besser aus
sodass ich mich fragte was die Dame unter einem gereinigten Innenraum
verstand. Das Thema Endreinigung hatte sich somit erledigt.
Ich
fragte noch ob das Fahrzeug bei der Rückgabe voll getankt sein müsste.
Sie verneinte und wies uns an nur soviel Sprit ein zu füllen wie jetzt
die Tankanzeige anzeigt. Dann sollten wir bei der Rückgabe das Fahrzeug
irgendwo parken und den Schlüssel in den Briefkasten am Ladenlokal
werfen.
Auto mieten ist in Griechenland irgendwie anders.
Dann
ging es endlich los. Der Dacia machte keinen schlechten Eindruck.
Erfreut nahmen wir den guten Fahrkomfort und die klapperfreie
Karosserie zur Kenntnis. Allerdings gestaltete der unharmonische
Antrieb (drehmomentschwacher Benziner, gefühllose Kupplungsbetätigung) und
die wenig ergonomische Sitzposition das Fahren zu einer Herausforderung
die zur Frage meiner Beifahrerin führte, ob ich denn das
Autofahren verlernt hätte.
Unsere
Mani-Umrundung begannen wir im Uhrzeigersinn. Von Gythio fuhren wir
zunächst in Richtung Skoutari um dann auf gut ausgebauter Küstenstraße
nach Süden zu fahren. Kurz vor dem kleinen Ort Kotronas mündete
plötzlich die Küsten-Prachtstraße in eine sehr schmale und katastrophal
schlechte Piste sodass wir froh waren in unserem Dacia unterwegs zu
sein. Ich bin mir nicht sicher, ob wir unserem doch recht tief
liegenden Womo ohne Probleme hier durch gekommen wären.
Kotronas machte einen ruhigen und entspannten Eindruck. Am Hafen ( 36.619550, 22.493993 ) war sogar eine Fläche für Wohnmobile ausgewiesen.


Wir
setzten unsere Fahrt nach Süden fort. Die Orientierung gestaltet sich
recht einfach, es gibt nur eine Straße an der Ostküste. Die Architektur
der Ortschaften wiederholt sich in dem für die Mani typischen Baustil.


Zum
Zustand der Gebäude ist feszustellen das es im Wesentlichen zwei
Varianten gibt. Einmal ruinenartig, kurz vor dem Verfall und das andere
mal frish und aufwendig restauriert. Aus den vielen Baustellen die wir
unterwegs sahen, kann man schließen dass die Mani wohl touristisch
erschlossen wird.
Kurzer Stopp in Lagia. ( 36.482579, 22.478812 )


Und weiter gehts.

Wir
näherten uns der Südspitze der Mani. Hier gibt es im wesentlichen
3 touristische Highlights. An der Ostküste der Naturhafen Porto Kagio
(
36.428918, 22.484663 ) und auf der Westseite die Hotelanlage Marmari Paradise ( 36.424798, 22.475794 ). Ganz im Süden befinden sich dann noch die Überreste einer Römersiedlung und der Leuchtturm am Cap Tenaro. ( 36.402463, 22.486265 )
Porto Kagio:



In
Porto Kagio gibt es keine befestigten Straßen. Trotzdem ist es auch mit
dem Womo gut befahrbar. Von Tavernenwirten wird kostenloser Parkraum
angeboten wenn man denn auch die Taverne nutzt. Wer die Ruhe sucht ist
hier bestimmt gut aufgehoben.
Marmari Paradise, für die Liebhaber eines gepflegten Hotelurlaubs.


Nun
standen noch 2 touristische Higlights auf dem Programm. Das Kap Tenaro
und die davor liegenden Überreste einer römischen Siedlung. Die Straße
endet hier auf einem sehr unebenen kleinen Parkplatz. Bessere
Parkmöglichkeiten bietet die oberhalb gelegene Taverne die zur Einkehr
einläd.

In der kleinen Bucht unterhalb des Parkplatzes läßt es ich prima baden.


Die
Dimensionen der Überreste der Römischen Siedlung sind überschaubar.
Im Wesentlichen sind es Grundmauern und Mosaik-Fragmente die leider
durch den Tourismus etwas gelitten haben. Eine Steinmauer, die zum
Schutz darum errichtet worden ist wurde an einer Stelle bereits wieder
eingerissen. Hier sind weitere Maßnahmen erforderlich.


Desweiteren sind die Überreste eines Tempels zu betrachten.

Dann
gilt es eine Entscheidung zu treffen. Lohnt sich der Fussmarsch zum
Leuchtturm an der südlichsten Spitze. Immerhin muss man für eine
Strecke gut 50 Minuten einplanen. Desweiteren ist unbedingt festes
Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich. Es geht nämlich über Stock
und Stein.
Wir sagten uns das wir so schnell nicht wieder hier
herkommen. Desweiteren wehte ein laues Lüftchen sodass die gnadenlos
herunter brennende Sonne durchaus erträglich war.
So marschierten wir denn los. Der Weg ist recht gut erkennbar.

Man
überquert mehrere Hügel und meint hinter dem Nächsten muss doch der
Leuchtturm sichtbar sein. Aber es zog sich doch, zumindest auf dem
Hinweg. Irgendwann war es geschafft und wir konnten dank einiger
entgegenkommender Wander das Beweisfoto schießen.

An
dieser Stelle möchte ich bemerken, das ich die sich neuerdings rasch
verbreitetenden Hand-Stative für "Selfies" mit dem Handy ziemlich
scheusslich finde. Wir haben schon oft bei unseren "Selfies" wie oben
nette Kontakte und einen kleinen Plausch mit wildfremden Menschen
gehabt die uns als Porträt-Fotografen behilflich waren.
So,
nun waren wir am Kap Tenaro und uns auch einig, das sich der Marsch
gelohnt hatte. Es geht natürlich um die Aussicht die man von hier hat
und die sich schwer über Fotos vermittlen läßt. Vielleicht haben
wir deshalb kaum Bilder gemacht. Ich stelle trotzdem mal eins ein.

Der
Rückweg zum Parkplatz dauerte gefühlt nur die halbe Zeit, währte aber
genau so lang wie der Hinweg. Wir überlegten an der Taverne einen
Einkehrschwung zu machen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit
verzichteten wir aber und setzten unsere Fahrt fort. Wir nahmen uns für
den Abend ein fürstliches Mahl vor.