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Reiseberichte




Marokko 2018  Teil 10

31. August - 20. Oktober 2018

 





 


Teil 11



Donnerstag 20. September


Zagora war nur als Zwischenstop vorgesehen. Trotzdem planten wir 2 Übernachtungen ein weil wir uns in Ruhe die Stadt ansehen wollten. 200 Meter vom Campingplatz entfernt gibt es einen kleinen Laden an dem man auch frisches Brot bekommt. So gab es für mich vor dem Frühstück den obligatorischen kleinen Spaziergang.

Wir überlegten noch den Roller auszuladen, entschieden uns dann aber doch dafür die Stadt fußläufig zu erkunden. Wir begaben uns zunächst zu einer der bekanntesten Stellen in Zagora, das Schild "52 Tage bis Timbuktu". Im westlichen Sprachgebrauch steht Timbuktu für einen virtuellen und  entlegenen und wenig beliebten Ort. Tatsächlich ist es eine Stadt im heutigen Mali in Zentral-Afrika. Das Schild soll an die früher existierende Karavanenstraße zwischen Zagora und Timbuktu erinnern.
 
 
 

                              
 
 
 
 
Das Zentrum von Zagora ist großzügig mit breiten Straßen angelegt.
 
 
 
                   
 
 
 
                   
 
 
 
                   
 
 
 
                   
 
 
 
Ein altes Berber Haus
 
 
 
                   
 
 
 
Zwischenzeitlich gönnten wir uns in einem schattigen Café eine Stärkung in Form eines Berber Whiskys. Ich muss sagen das so ein stark gesüßter Pfefferminztee auch bei Hitze sehr belebend ist.
 
 
 
 
                                                           
 
 
 
Wir suchten uns für das Abendessen ein Restaurant aus. Unsere Wahl fiel auf das Café Restaurant Chez Omar. ( 30.331463, -5.837180 ) Dann gingen wir erst einmal zurück zum Campingplatz. Hier war Chillen und Sonnenbaden im Liegestuhl angesagt.

Abends begaben wir uns zu unserem Restaurant.Wir saßen auf der Terrasse und schauten dem regen Treiben auf der Straße zu. Am Nachbartisch saß auch ein Paar aus Deutschland die mit einem Leihwagen Marokko bereisten. Wir kamen rasch ins Gespräch und bemerkten gar nicht so recht das in der hereinbrechenden Dunkelheit immer mehr Wetterleuchten zu sehen war. Es kam wie es kommen mußte, just in dem Augenblick als wir uns verabschieden wollten setzte heftiger Regen ein. Und dieser wollte nicht enden. Leider haben wie es versäumt Fotos von dem Wetterspektakel zu machen. Nach mehr als einer Stunde konnten wir es wagen das Restaurant zu erlassen. Dank vieler Bogengänge vor den Häusern kamen wir auch leidlich trocken am Wohnmobil an.
 
 
 
Freitag 21. September



Heute sollte es weitergehen mit dem groben Ziel Agadir wo wir unseren Camping-Erholungsurlaub beginnen wollten. Es gab für uns zwei alternative Routen dorthin: entweder das Draa-Tal entlang nach Norden und dann nach Westen abbiegen oder erst nach Westen Richtung Tata und dann nach Norden. Wir entschieden uns für das Draa-Tal  was wahrscheinlich die falsche Entscheidung war. Nachdem wir Mohamed geweckt hatten und unsere Stellplatzgebühr entrichtet hatten ging es los.

Bevor wir Zagora verließen wurde noch Brot und Wasser gekauft und an einer Tankstelle Diesel gebunkert und Luftdruck geprüft. Die nachfolgende Karte zeigt die Strecke die wir heute schaffen sollten. Eigentlich wollten wir noch weiter kommen.
 
 
 
                          
 
 


Das Wadi Draa (so wird der von Norden kommende Fluß bezeichnet) führt bis Zagora das ganze Jahr Wasser und ist somit verantwortlich für die üppige Vegetation in diesem Tal. Auf bestens ausgebauter Straße läßt es sich gemütlich reisen.
 
 
 
                   
 
 
 
          
 
 
 
                   
 
 
 
 
Was unsere Politiker bisher nicht zustande gebracht haben gibt es in Marokko schon längst: Radschutzstreifen außerorts:




                                   

 
 
 
In Agdz bogen wir dann auf die R108 Richtung Taroudannt ab Die Landschaft wurde wieder karger und gebirgiger.
 
 
 
                   
 
 
 
Und es dauerte auch nicht lange da schossen wieder die Wolkentürme in den Himmel und es begann zu regnen.
 
 
 
                   
 
 
 
Zwischenzeitlich trocknete die Fahrbahn ab wieder ab und wir kamen gut voran. Aber dann wenige Kilometer vor Taliouine bildete sich ein kleiner Verkehrsstau.
 
 
 
                              
 
 
 
 
Die Ursache für den Stau war glücklicherweise kein Unfall sondern hatte meteorologische Gründe. Ein offenbar kurz zuvor niedergegangener heftiger Regenguss hatte die Straße überflutet und niemand traute sich dadurch zu fahren.
 
 
 
                              
 
 
 
Ich fand die Überflutung nicht so spektakulär. Da hatten wir schon anderes erlebt. Endlich traute man sich und es ging voran. Nichtsdestotrotz hatten wir allmählich die Nase voll von den abendlichen Unwettern und wollten so schnell wie möglich an die sonnige Küste.

Aber wir kamen nur 2 Kilometer weit.

Hier ging es jetzt wirklich nicht weiter. Selbst schwere LKW trauten sich nicht durch die Fluten. Wir warteten über eine Stunde und die Dämmerung setzte ein.
 
 
 
                     
 
 

 

Schließlich hatten sich die Wassermassen etwas beruhigt und wir konnten die Furt passieren.

Alle Furt-Durchquerungen, und es sollten noch paar folgen, habe ich

Hier

einmal zusammengefaßt.


Kurze Zeit später war es stockdunkel. Heftiger Regen hatte wieder eingesetzt. Wir sagten uns der nächste Platz wo man halbwegs stehen kann wird unser Nachtlager. Wir fanden auch eine Stelle mit geschottertem Untergrund und parkten ein. Noch ein wenig herumrangiert bis das Womo halbwegs gerade stand und dann den Motor ausgemacht. Nach dem ersten Abendessen-Bier ging es uns wieder besser und wenig später fielen wir hundemüde ins Bett.
 
 
 
Samstag 22. September
 
 
Man mag es kaum glauben, aber am Morgen lachte die Sonne wieder von einem strahlend blauen Himmel.
 
 
 
                   
 
 
 
 
Wir hatten unwissend unseren Übernachtungsplatz strategisch geschickt gewählt. In dem rechten Gebäude befand sich ein kleines Café das morgens frisches Brot anbot. Und das linke Gebäude war eine Polizeistation. Aus diesem kam auch alsbald ein wichtig dreinschauender Herr in Uniform. Er gab uns zu verstehen das er uns schon am Vorabend beobachtet hatte und das nichts gegen die Übernachtung hier einzuwenden war. Wir kauderwelschten freundlich noch ein wenig herum. Dann ging er wieder zu seinem Dienst und wir konnten dann beruhigt frühstücken.
Wie sollte es weitergehen?
Die Alternativen waren Tafraoute oder Taroudannt. Wir entschieden gegen Tafraoute weil dieses in den Bergen auf 1000 Meter Höhe liegt und uns das Wetter einfach zu unsicher war. Es war hier in der Gegend zum Abend hin wieder Regen angesagt.
 
Also brachen wir auf mit dem Ziel Taroudannt.
 
 
 
                      
 
 
 
 
Wir verließen die Bergregion und gelangten in eine fruchtbare Tiefebene die durch große Flußläufe geprägt ist. Hier gibt es große Argan Baum gebiete. Aus den Früchten des Arganbaums wird in aufwändiger Handarbeit ein Öl gewonnen welches als Speiseöl oder Grundstoff für Kosmetika verwendet wird.

Nicht weit von unserer Route befindet sich eine Kooperative in der das Öl gewonnen und entsprechende Produkte verkauft werden. ( 30.399547, -8.687004 )
 
 
 
 
                       
 
 
 

In dieser Kooperative durften keine Fotos gemacht werden. Das war in der Kooperative die wir auf unserer Busrundreise 2016 in der Nähe von Essaouira besichtigt haben, anders. Daher hier Fotos davon über die Ölgewinnung.
Erst werden die Nüsse geknackt und anschließend von Hand gemahlen.
 
 

 
                                   
 
 
 
                                   
 
 
 
Aber es gibt noch einen anderen Sachverhalt welcher zum Bekanntheitsgrad von Arganöl beiträgt: Ziegen die auf Bäume klettern. Wenn man es nicht gesehen hat glaubt man es nicht, aber es ist so. Die Arganfrüchte scheinen den Ziegen so gut zu schmecken das dafür sogar eine wackelige Klettertour in Kauf genommen wird.
 
 
 
 
                     
 
 
 
 
Nachdem wir unsere Einkäufe getätigt hatten fuhren wir in das nur wenige Kilometer entfernte
Taroudannt.
 
 




Teil 11








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